Volketswil/ZH, 6. Oktober 2011 – Das Armeo Therapiekonzept erhöht die Therapieeffizienz durch selbstinitiierte, funktionelle und intensive Therapieübungen für Patienten, welche an Beeinträchtigungen von Arm- und Handfunktionen infolge eines Schlaganfalls, Schädel-Hirn-Traumas oder anderer neurologischer Erkrankungen oder Verletzungen leiden. Es basiert auf Produkten, welche jeweils für unterschiedliche Therapiephasen entwickelt wurden. Hocoma stellt nun ein weiteres Gerät der Armeo Therapiekonzept Produktfamilie vor, den ArmeoPower.
Der ArmeoPower, das weltweit erste kommerziell erhältliche robotische Exoskelett, ist ein Therapiegerät, welches speziell für die Arm- und Handtherapie in der frühen Phase der Rehabilitation entwickelt wurde. Es bietet hoch repetitives Training für schwer betroffene Patienten. Mit Hilfe der „assist-as-needed“ Armunterstützung erkennt der ArmeoPower Situationen, in denen der Patient eine Bewegung nicht ausführen kann und steuert dann so viel Kraft wie notwendig zur Bewegung bei. Er passt die Armunterstützung an die individuellen Bedürfnisse und sich verändernden Fähigkeiten jedes Patienten an – von vollständiger Führung bis hin zu gar keiner Unterstützung.
Intensiviertes Training für Patienten und Erleichterung für Therapeuten
„Heute kann ich meinen Arm schon wieder einsetzen und Dinge erledigen, die ich vorher nicht machen konnte“, sagt der chronische Hirnschlagpatient R. Bolliger, dessen Fortschritt im Rahmen einer Pilotstudie mit dem Forschungsprototyp des ArmeoPower seine Erwartungen übertroffen hat. Er fügt weiter hinzu: „Das Training mit dem Gerät macht Spass und bringt mich an meine Grenzen.“ Die selbst-initiierten und funktionellen Therapieübungen simulieren Alltagsaktivitäten in einem grossen dreidimensionalen Arbeitsbereich und geben den Patienten eine direkte Rückmeldung über ihre Leistungen. Dies motiviert die Patienten und unterstützt sie dabei, ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern. Zudem zeichnet der ArmeoPower präzise die Leistungen und die benötigte Unterstützung des Patienten während der Therapiesitzungen auf. Mit Hilfe dieser Resultate können die Fähigkeiten und Therapiefortschritte des Patienten analysiert und dokumentiert werden. Des Weiteren verringert der ArmeoPower die körperliche Belastung der Therapeuten und erlaubt ihm so, sich auf den Patienten und die eigentliche Therapie zu konzentrieren. Dadurch können Therapeuten ihre klinischen Kenntnisse und ihre Expertise besser einsetzen, was eine Verbesserung der Behandlungsqualität erlaubt.
Vielversprechende Ergebnisse in klinischen Pilotstudien
Der ArmeoPower entstand in enger Zusammenarbeit mit Forschungspartnern und basiert auf der ARMin-Technologie, die an der ETH Zürich und der Universitätsklinik Balgrist unter der Leitung von Prof. R. Riener entwickelt wurde. Pilotstudien haben in mehreren Einzelfällen gezeigt, dass die Therapie mit dem Gerät bei schwer und mässig betroffenen Schlaganfallpatienten sicher und wirksam ist.* „Mit dem ArmeoPower können wir schwer beeinträchtigte Patienten mit einer bisher nicht möglichen Intensität trainieren“, erklärt Dr. med. Verena Klamroth-Marganska von der Universitätsklinik Balgrist und der ETH Zürich nach einer Pilotstudie mit dem Forschungsprototypen des ArmeoPower*. Die Patienten verbesserten sich während des Trainings, sie konnten ihre funktionellen Fortschritte beibehalten und sie waren zudem motivierter, sich aktiv an der Therapie zu beteiligen.
Die erste öffentliche Präsentation des ArmeoPower fand an der Rehab Week Zurich 2011 statt, einer Veranstaltung, welche zwischen dem 27. Juni und dem 1. Juli an der ETH in Zürich drei führende Konferenzen im Bereich der Neurorehabilitation und der Robotik vereinte. Der ArmeoPower kann am European Neurorehabilitation Congress in Meran (Italien) vom 20. bis 22. Oktober sowie an der Medica in Düsseldorf zwischen dem 16. und 19. November 2011 besichtigt und getestet werden. Er ist ab Ende 2011 verfügbar (abhängig von nationalen Registrierungsverfahren). Die ersten Betaversionen sind bereits erfolgreich in Kliniken in Deutschland und den USA im Einsatz.
* P. Staubli, T. Nef, V. Klamroth-Marganska, and R. Riener, „Effects of intensive arm training with the rehabilitation robot ARMin II in chronic stroke patients: four single-cases.“ Journal of neuroengineering and rehabilitation, vol. 6, no. 1, pp. 46+, 2009. [Online]. Available: http://dx.doi.org/10.1186/1743-0003-6-46
Hocoma – die Marktführerin
Seit der erfolgreichen Markteinführung der ersten Produkte im Jahr 2000 hat Hocoma ihre Marktführung auf dem Gebiet der robotischen Rehabilitation neurologisch bedingter Bewegungsstörungen laufend ausgebaut. Hocoma setzt sich für praxisnahe und sichere Lösungen für Kliniker und Patienten ein sowie für Benutzerfreundlichkeit und erfolgreiche Therapielösungen. Die Produktentwicklung liegt dabei ebenso im Fokus wie die Forschung und klinische Anwendung der Produkte. Die Geräte der Hocoma waren bereits Gegenstand von über 110 wissenschaftlichen Publikationen in Fachzeitschriften und werden zurzeit in über 30 Fachgruppen in mehr als 20 Ländern zu Forschungszwecken eingesetzt. Um die Wünsche und Bedürfnisse von Kunden in aller Welt optimal zu erfüllen, ist Hocoma in über 60 Ländern tätig und verfügt über ein internationales Netzwerk von über 30 Sales Partnern.