Volketswil/ZH, 12. März 2012 – Zum neunten Mal wurde im Rahmen des European Robotics Forum vom 5. bis 7. März 2012 der Technology Transfer Award verliehen. In Odense, Dänemark, präsentierten die fünf Finalisten den über 330 Robotikexperten aus 26 Ländern ihre Projekte. Der Tech Transfer Award, wie der renommierteste Preis der europäischen Robotik oft abgekürzt wird, ehrt herausragende Innovationen und erfolgreiche Technologietransfers zwischen der Wissenschaft und Industrie.
Prof. Dr. Robert Riener von der ETH Zürich und Dr. Alexander Duschau-Wicke vom Schweizer Medizintechnik-Unternehmen Hocoma überzeugten mit ihrer Präsentation des ARMin die internationale Jury. Der ARMin wurde ursprünglich an der ETH Zürich unter der Leitung von Prof. Riener und dem damaligen Doktoranden Tobias Nef (heute Professor an der Universität Bern) für die roboterunterstützte Rehabilitation entwickelt und begleitend an der Uniklinik Balgrist in Zürich klinisch getestet. Der Entwicklung folgte eine intensive Erprobung im Rahmen einer durch den Schweizerischen Nationalfond (SNF) geförderten klinischen Studie an vier führenden Schweizer Zentren für Neurorehabilitation (Uniklinik Balgrist, Zentrum für ambulante Rehabilitation Zürich, Zürcher Höhenklinik Wald, Reha Rheinfelden). Ende 2011 wurde der ARMin von Hocoma unter dem Namen ArmeoPower auf den Markt gebracht. Der ArmeoPower ist das weltweit erste kommerziell erhältliche robotische Arm-Exoskelett für die Neurorehabilitation.
Robotische Arm- und Handtherapie für Neurorehabilitation
Der ArmeoPower ist ein Therapiegerät, welches speziell für die Arm- und Handtherapie in der frühen Phase der Rehabilitation entwickelt wurde. Er bietet hoch repetitives Training für schwer betroffene Patienten, die an den Folgen eines Schlaganfalls, Schädel-Hirn-Traumas oder anderer neurologischer Ursachen leiden. Dank der neuronalen Plastizität ermöglicht das hoch repetitive Training die Anpassung des Gehirns an veränderte Bedingungen und so das Wiedererlernen motorischer Fähigkeiten. Mit Hilfe der “assist-as-needed“ Armunterstützung erkennt der ArmeoPower Situationen, in denen der Patient eine Bewegung nicht ausführen kann und steuert dann so viel Kraft wie notwendig zur Bewegung bei. Er passt die Armunterstützung an die individuellen Bedürfnisse und sich verändernden Fähigkeiten jedes Patienten an – von vollständiger Führung bis hin zu gar keiner Unterstützung. Mit selbst-initiierten und funktionellen Therapieübungen trainieren Patienten mit dem Augmented Performance Feedback Alltagsaktivitäten in einem grossen dreidimensionalen Arbeitsbereich und erhalten dabei eine direkte Rückmeldung über ihre Leistungen. Dies motiviert die Patienten und unterstützt sie dabei, ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern.
Der ArmeoPower ist seit November 2011 auf dem Markt erhältlich und wird bereits in fünf Ländern, unter anderem in den USA, Deutschland und der Schweiz, erfolgreich im Therapiealltag und in der Forschung eingesetzt.